19.08.2025
Die Privatschulen Großbritanniens werden häufig ausschließlich mit Elitenbildung assoziiert – doch ihr Selbstverständnis reicht deutlich weiter und sie übernehmen bewusst Verantwortung für die Gesellschaft. Als „charitable organisations“ müssen Privatschulen in England auch außerhalb des Campus gesellschaftlich aktiv sein. Viele Internate kooperieren deshalb eng mit staatlichen Schulen in ihrer Region, öffnen ihre Sportanlagen und Theater für die Öffentlichkeit oder bieten Stipendienprogramme an, die begabten Jugendlichen unabhängig vom familiären Hintergrund den Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen. Soziales Engagement gehört ganz selbstverständlich zum Alltag.
Ein Beispiel ist das „Make A Difference“-Programm der Uppingham School, bei dem Oberstufenschülerinnen und -schüler regelmäßig in Krankenhäusern, Pflegeheimen und lokalen Organisationen mitarbeiten – ehrenamtliches Engagement ist hier, wie bei fast allen Privatschulen Englands, fest im Alltag verankert. Im Brighton College leisten die Schülerinnen und Schüler jährlich über 300 Tage soziales Engagement in der Region, etwa durch Besuche in Seniorenheimen oder der Durchführung von Technik-Workshops für ältere Menschen. Mit seinem Leitgedanken „Compass for Life“ verfolgt das Ampleforth College in der Nähe von York eine wertebasierte Erziehung, die bewusst soziale Verantwortung und Mitgefühl einbindet.
Fast alle Internate engagieren sich aktiv in ihrer Region – weit über den Unterricht hinaus. Sie verstehen sich als integrale Bestandteile einer vielfältigen Bildungslandschaft – damit junge Menschen nicht nur Wissen mitnehmen, sondern auch Haltung und Anstand.